Gobelin
nap + forum::für::umläute - 2005
„Les gobelins sont des créatures fantastiques, issus du folklore et de la mythologie germanique. Il s'agit de la francisation du mot germanique kobold.“ (http://fr.wikipedia.org/wiki/Hobgobelin)
„Der Graf lachte laut auf und, den Leuchter ergreifend, stieß er rasch eine Flügeltür auf, daß man eine weite Reihe glänzender Zimmer übersah. "Nun", sagte er mit erzwungener Lustigkeit, »so hilf mir suchen. Horch, da raschelt was hinter der Tapete, jetzt hier, dort, nun sage mir, wo steckt sie?«“ (aus Joseph Freiherr von Eichendorff: Das Schloß Dürande)
Die sich als Schutzhaut an die Wand schmiegende Tapete lässt keine Bewegung zu; ist starr und stoisch, wie die räumliche Begrenzung, die sie hermetisch gegen äußere Einflüsse versiegelt. In ihrer Erscheinung beschränkt sich die Tapete im Allgemeinen auf die Fläche. Hier dringt die flächenhafte Tapete allerdings in die Räumlichkeit des Ortes ein, erhält eine Tiefe. Nimmt dem Ort seine statische Ausformung und erinnert an so etwas wie eine Mehrdimensionalität einer Haut. Die dauernde Bewegung hinter der Tapisserie erinnert aber auch an unkontrollierbares Ungeziefer, welches gezielt danach trachtet, die heimelige Beschaulichkeit zu okkupieren.
Installation im Rahmen der Ausstellung MATERIALSCHWUND im ESC im labor von 17.03.05-02.04.05