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nap+forum::für::umläute - 2001

Karajanzentrum

wir realisierten ein künstliches neuronales netzwerk (gehirnsimulation), das mit dem gesamten verfügbaren audio-nachlaß des maestros trainiert und daraufhin im wien von heute sich selbst überlassen wurde. ausgehend von den überlegungen, wie weit man das angebot des herbert-von-karajan centrums das verfügbare material des musikalischen nachlasses – das archiv – nützen sollte, kamen wir zu dem schluß, wirklich alles mit einzubeziehen, sozusagen den gesamten zur verfügung stehenden, absoluten herbert von karajan. in diesem sinne eröffnete sich der weg zu einem “künstlichen” herbert von karajan, welcher all das lernt und verarbeitet, welches vom “natürlichen”, verblichenen herbert von karajan geschaffen worden war. einerseits ist, unter anderem, auf grund der sehr großen datenmenge ein sehr gutes künstliches neuronales netzwerk entstanden, andererseits auf grund der “andersartigkeit” von künstlichen zu natürlichen neuronalen netzwerken, eher ein experimentelles netzwerk, als ein wirkliches, in seiner aktion vorhersehbar agierendes, zweites genie namens herbert von karajan. dies war jedoch auch nicht die intention. in dieser installation lernte das ann (artificial neural network) genau das archiv und sonst nichts mehr, das gesamte “menschliche wesen” bleibt ausgeblendet, nur der künstler wird erfasst. dieser muss sich dann im wien von heute zurechtfinden. um diese reaktion sichtbar zu machen und metaphorisch bei gehirnstruktur und neuronen zu bleiben, besetzen wir schnittstellen (“synapsen”) zwischen den räumlichen situationen des centrums, die türen. das ann kommt mit neuer information (straßenraum) in kontakt und reagiert in den schnittstellen mittels verengen/ausweiten – freigeben/stoppen – des informations- (besucherinnen-) flusses. dies kann auch als “feuern der synapsen” betrachtet werden. man kann sich in der echtzeitreaktion des nachgebauten “herbert von karajan - gehirnes” bewegen, oder wird dadurch bewegt.

dadurch entstehen drei erfahrungsebenen, auf denen folgende fragen gestellt werden:

  • wie reagiert das ann auf akustische ereignisse im allgemeinen?
  • wie reagiert das ann, das als “hintergrundwissen” das hochkulturelle schaffen herbert von karajans besitzt, auf banalitäten wie strassenlärm?
  • wie agiert die masse der besucherinnen als informationsträger (transmitter), deren bewegung von raum zu raum (neuron zu neuron) durch die konfiguration der türstöcke (synapsen) bestimmt wird?

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