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Lebendige Raeume. Kunst für eine nachhaltige Zukunft – mitten im Leerstand

KIOER und Lehrveranstaltung in Klagenfurt 2024

Ökosoziales und Peacekeeping bei Kunst im öffentlichen Raum

KIOER und Lehrveranstaltung in Klagenfurt des Studiengangs Visuelle Kultur der Uni Klagenfurt

Konzept und Lehrveranstaltungsleitung: Nicole Pruckermayr

Lebendige Räume. Kunst für eine nachhaltige Zukunft – mitten im Leerstand Dag Hammarskjöld Siedlung, Klagenfurt

Studierende der Universität Klagenfurt beschäftigten sich mit „Zukunft trotz Leerstand“.

Kreative Ansätze bildeten Brücken zwischen Kunst, Ökologie und sozialem Engagement.

Eine Siedlung aus den 1950er Jahren im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf. Die Dag Hammarskjöld Siedlung ist in die Jahre gekommen und befindet sich in einem Zeitloch. Umbau, Abriss, Neubau, alles steht zur Debatte. Die Siedlung ist ein sozialer Wohnbau, der nach dem schwedischen Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld benannt ist. Von 1953 bis zu seinem Tod 1961 war er der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen. Kurz nach seinem Tod wurde ihm der Friedensnobelpreis zugesprochen. Auch dies war ein Grund sich mit dieser Siedlung zu beschäftigen. Was bedeutet es in einer einem Friedensnobelpreis gewidmeten Siedlung mit dem alltäglichen Zusammenleben zu beschäftigen?

Die Mieten sind im Vergleich zu anderen Stadtteilen sehr günstig, dennoch: Vieles fehlt in dieser Siedlung. Es fehlen die Wohnungsgrößen um auch mit Kindern gut Leben zu können, die breiten Stiegenhäuser, die gute Wärmedämmung, der soziale Zusammenhalt. Am Gravierendsten ist jedoch, dass immer weniger Menschen in der Siedlung wohnen. Es werden immer weniger. Viele Wohnungen stehen leer, denn es wird über kurz oder lang etwas passieren. Müssen. Und bis dahin ziehen Menschen weg. Unsere Beschäftigung mit dieser Siedlung hatte den Leerstand im Auge. Das Friedliche. Das ökologische und das Soziale.

Welche Möglichkeiten gäbe es die Nachbarschaft miteinander in Verbindung zu bringen, auch über die leeren Wohnungen hinweg?

Diese Beschäftigung mit den vielen prägenden Elementen der Siedlung führte uns zu vielen Diskussionen: Historie, ikonisches Zeichen im Stadtteil, Menschen vorort, politische Diskussion zu dieser Siedlung, ökologische Situation zum Procedere der Weiterentwicklung der Siedlung, …

Mit dem Zwischenresultat, wenn wir uns im Winter mit dieser Siedlung und den prägendsten Elementen einer ökosozialen Lehrveranstaltung beschäftigen wollen, so arbeiten wir in einem Leerstand und nutzen eine Wohnung zwischen.

Innerhalb einer Kurzzeitintervention in „unserer“ Zwischennutzung-Wohnung reichten die Projekte von einer Zimmerpflanzentauchbörse von Mika Schwenzfeier über eine Erinnerungsstücke-Wunderkammer von Gerrit Mochar, die ebenso als Austausch-Börse bis in den Jänner hinein funktionierte.

Julia Holtsch entwickelte einen Audiowalk durch die Siedlung und durch die Wohnung, der Potentzialitäten und Historie miteinander verband und so eine neue Realität der Bewusstmachung einführte. Die sehr reduziert angedeutete Möblierung der Wohnung (Klebebänder) schuf eine weitere installative Ebene. Christine Graf-Steinachers Analyse-Arbeit, die gleichzeitig zur interaktiven Rauminstallation wurde, hatte den Umzugskarton im Zentrum, der als Synonym für die vielen Möglichkeiten einer Zwischennutzung gelesen werden kann. Was könnte hier noch alles stattfinden? Gäste waren eingeladen sich zu beteiligen. Anita Danese lud ebenso Personen ein ihre Gedanken einzubringen. Ihr Thema, „Zu Hause“, ein Projekt, welches KI-generierte Ansichtskarten, die mit Gedichten und Texten einerseits entwickelt und versehen wurden, erzählte die Geschichte, die ein Blick aus einem „unserer“ Wohnungsfenster utopischerweise eröffnen kann. Bei Tee und Kuchen und einer regen Diskussion schlossen wir unser Kurzzeitintervention in der Dag Hammarskjöld Siedlung in Klagenfurt ab.

Herzlichen Dank an: Wohnen Klagenfurt, Stadt Klagenfurt, Visuelle Kultur/Uni Klagenfurt

 


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