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Berühre: HAUT

Ausstellung Konzept und Kuratierung: nicole pruckermayr 2023// Gastkuratorin im Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz

BerHAUT
Foto:(C)Reza Kellner


Berührung macht glücklich. Bergauf und bergab Oxytocin. Ich berühre mich/dich/euch. Oder eben nicht, weil ich nicht darf. Absenz. Wenn ich alleine bin, bin ich dann unglücklich? Aber Körper sind nie allein. Oder? Berührungen von Häuten sind immer wechselseitige Beziehungen. Luce Irigaray: „In fürsorglichen und liebevollen Beziehungen stehen nicht das Optische, sondern die Berührung an erster Stelle.“ Ich kann auch mich berühren. Welche Beziehung habe ich zu mir? Zu den Anderen. Körpern. Gilles Deleuze: „In Anlehnung an Spinoza ist jeder Körper die Summe der Kräfte, denen er Zugriff erlaubt.“ Spinoza: „Jeder Körper ist eine Ansammlung an unendlich vielen Körpern und gleichzeitig affiziert jeder Körper andere Körper…“ Fühlt sich nun jede Haut von einer anderen Haut angezogen oder abgestossen? Kann ich jeden Körper berühren? Nähe. Distanz. Wie viel Haut bin ich, wie tief ist meine Haut? Wie viel Haut gehört mir? Wem gehört sie noch? Wann gebe ich wem Haut ab? Wie sieht denn diese Haut aus? Welche Farben und welche Chancen hat sie? Wann und wo?

BerHAUT





Fotos:(C)nicole pruckermayr

Nähe von Körpern ergeben Spannung. Spannung ist schön. Entspannung auch. Elektromagnetische Interaktion. Oder mechanische Reibung, die die Materie des anderen immer auch selbst spüren lässt. Die Haut kann sich nicht gegen Reize der Haut verwehren. Ich werde berührt, weil ich berühre. Es ist immer bidirektional. Es kann vergnügen bereiten. Schmerzvoll sein. Ohne fühlbaren Kontakt erfahren wir die Welt nicht. Wir sind Begreifende. Sozial Begreifende.

Die Haut ist der interessanteste Kontaktraum. Lässt uns den nähesten, intimsten und direktesten Kontakt zu Anderen spüren. Tauschen wir uns aus? Vermischen wir uns, wenn wir uns berühren? Dieser Kontaktraum wurde während der Pandemie und der Lockdowns hart gefordert. Es wurden keine Hände als Zeichen der Überbrückung der Distanz, als Zeichen der Nähe und des Vertrauens geschüttelt, keine Umarmungen ausgeteilt, keine Küsse verteilt. Es gab wenig Vermischung unserer Körper. Glatte distanzierte Oberflächen. Spannungen im Tele-Modus. Und jetzt? Entspannung durch Nähe? Haut an Haut. Porennähe. Die Wieder-Entfaltung einer Falte.

Kuratorin/Text/Organisation: nicole pruckermayr

Beteiligte Künstler:innen:
Maria Bichler (AT), Raphael Daum (AT), Dagmar Höss (AT), Roman Klug (AT), Stefan Lozar (AT), Reza Kellner (AT), Catrin Manoli (AT), Renate Mihatsch (AT/DE), ONA B (AT), Keyvan Paydar (AT/IR), nicole pruckermayr (AT), Arnold Reinisch (AT)

Eröffnung: 17. Mai 2023
Grußworte von Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler
Performance „touching S(k)in“ von Catrin Manoli (a.k.a. Cooky)
DJ Uschi Ultra

Ausstellungsdauer: 17. Mai – 22. Juli 2023
Öffnungszeiten: Mi.–Sa., 14:00–18:00 Uhr
oder auf Anfrage unter +43 (0) 664 3557830 oder schaumbad@mur.at
Mehrsprachige Führungen (FR/BKS/EN/UKR) durch die Ausstellung: jeweils Do. 17:00 Uhr & Sa. 15:00 Uhr

DERMATALK 1 / ARTBRUNCH #79
4. Juni 11.00 Uhr: Daisy Kopera (Dermatologin) im Gespräch mit Arnold Reinisch (Künstler). Moderation: nicole pruckermayr

DERMATALK 2 / ARTBRUNCH #80
18. Juni 11.00 Uhr: Lectureperformance „HAUTEN“ von nicole pruckermayr

HAUT- und HAARPARTY
FINISSAGE 22. Juli ein Abend mit Performances/Musik/Visuals u. a. von Peter Hutter, organisiert von Anja Korherr



Veranstalter / Veranstaltungsort
Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz im Rahmen des Ausstellungsformates „SCHNITTSTELLE“
Puchstraße 41, Schaumbad
Graz, 8020 Austria

https://schaumbad.mur.at
gefördert und unterstützt von allen, die das Schaumbad unterstützen und fördern.

DANK an: Schaumbad, Gerd Juritsch, Elke Murlasits, Katharina Oberegger, ... und allen Beteiligten!


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